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Reitbeteiligungsvertrag

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Formate FormateWord und PDF
Größe Größe3 bis 4 Seiten
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Was ist ein Reitbeteiligungsvertrag?

Ein Reitbeteiligungsvertrag ist ein Vertrag, der die Vereinbarungen zwischen dem Besitzer eines Pferdes (Pferdehalter) und einer Person, die das Pferd reiten möchte (Reitbeteiligung), festlegt. In diesem Vertrag werden die Nutzungsbedingungen, die Pflichten der Reitbeteiligung, die finanziellen Aspekte sowie andere wichtige Punkte geregelt.


Warum sollte ein Reitbeteiligungsvertrag vereinbart werden?

Die Haltung eines Pferdes ist mit vielen Unkosten und zeitlichem Aufwand verbunden. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, die Kosten wie auch den Aufwand mit einer Reitbeteiligung zu teilen.

Die Reitbeteiligung hat das Recht, das Pferd mitzubenutzen. Das bedeutet, dass der/die Beteiligte das Tier reiten kann und sie/er kann auch für die Haltung mit verpflichtet werden.

Das Tier wird also weiteren Personen zur Nutzung angeboten. Ob für Reitturniere, -wettbewerbe, -unterricht oder einfache Freizeit, diese Vorlage bietet sich für eine Vielzahl an Konstellationen an. Oder wenn jemand selbst noch nicht dazu bereit ist, ein eigenes Pferd zu kaufen, kann ein Reitbeteiligungsvertrag als eine Art „Vorbereitung" dienen.


Ist ein schriftlicher Reitbeteiligungsvertrag zwingend erforderlich?

Ein schriftlicher Reitbeteiligungsvertrag ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber äußerst sinnvoll. Verträge können grundsätzlich sowohl mündlich als auch schriftlich geschlossen werden, und beide Varianten sind rechtlich gültig.

Allerdings bietet ein schriftlicher Vertrag zahlreiche Vorteile. Er hilft, Missverständnisse zu vermeiden und ermöglicht es beiden Parteien, die getroffenen Vereinbarungen nachzuvollziehen und im Streitfall nachzuweisen. Zudem können wichtige Aspekte wie Nutzungsrechte, Pflichten, Kosten und Haftung klar definiert werden.


Was muss ein Reitbeteiligungsvertrag enthalten?

Ein Reitbeteiligungsvertrag sollte mehrere wesentliche Punkte enthalten, um die Rechte und Pflichten beider Parteien klar zu regeln. Wichtige Inhalte sind:

  • Vertragsparteien: Namen und Kontaktdaten des Pferdehalters und der Reitbeteiligung.
  • Pferdeinformationen: Name und ggf. weitere Details des Pferdes, das Gegenstand der Reitbeteiligung ist.
  • Nutzung des Pferdes: Festlegung, wie oft und unter welchen Bedingungen das Pferd geritten oder trainiert werden kann (z. B. Anzahl der Tage pro Woche).
  • Pflichten der Reitbeteiligung: Verpflichtungen zur Pflege des Pferdes, wie Putzen, Hufpflege und Füttern.
  • Kostenbeteiligung: Höhe der Beteiligung an den Kosten für Futter, Stallmiete, Tierarzt und Versicherung.
  • Haftung bei Schäden: Regelungen dazu, wer für Schäden, die das Pferd während der Nutzung verursacht, einsteht (sowie die Haftung des Reiters gegenüber dem Besitzer).
  • Beendigung der Reitbeteiligung (Kündigung): Angaben darüber, wie und unter welchen Bedingungen der Vertrag beendet werden kann.


Was sind die rechtlichen Voraussetzungen eines Reitbeteiligungsvertrags?

Die Voraussetzungen für einen Reitbeteiligungsvertrag umfassen mehrere wichtige Aspekte, um sicherzustellen, dass der Vertrag rechtlich bindend und sicher ist. Hier sind die wesentlichen Punkte:

  • Parteien des Vertrages: Der Vertrag sollte klar benennen, wer die Vertragsparteien (Pferdhalter und Reitbeteiligung) sind.
  • Fähigkeit, einen Vertrag abzuschließen (Geschäftsfähigkeit): Die Reitbeteiligung muss volljährig sein (also 18 Jahre alt) oder wenn sie minderjährig ist, die Zustimmung der Eltern einholen, um einen Vertrag einzugehen.
  • Schriftlichkeit: Obwohl ein mündlicher Vertrag grundsätzlich gültig ist, ist es unbedingt ratsam, den Vertrag schriftlich festzuhalten. Dies vermindert das Risiko von Missverständnissen und gibt beiden Parteien rechtliche Sicherheit.


Muss ein Entgelt für die Reitbeteiligung vereinbart werden?

Nein, es muss kein Entgelt vereinbart werden. In Bezug auf die Möglichkeit eines Entgelts sollte aber Folgendes beachtet werden:

  • Gesetzlich werden Tiere wie Sachen gehandelt, daher sind die allgemeinen Vorschriften auf Tiere übertragbar. Dies gilt auch für die Vorschriften zum Leih- und Mietvertrag. Bei einem Leihvertrag wird kein Entgelt erhoben. Bei einem Mietvertrag hingegen wird die Zahlung eines Mietzinses vereinbart. Erfolgt also die Überlassung des Tieres ohne Angabe eines Entgeltes, handelt es sich um einen Leihvertrag, sonst um einen Mietvertrag.
  • Es sollte auch beachtet werden, dass der Halter des Pferdes eine Versicherung besitzen muss. Um eventuelle Versicherungsfälle einzuschließen, sollte die Tierhalterhalterhaftpflichtversicherung auch ein Fremdreiterrisiko beinhalten. Die private Versicherung (Haftpflichtversicherung usw.) sollte in Kopie an den Halter weitergegeben werden.


Welche Laufzeit kann ein Reitbeteiligungsvertrag haben?

Ein Reitbeteiligungsvertrag kann unterschiedlich gestaltet sein und entsprechend verschiedene Laufzeiten haben:

  • Befristete Laufzeit: Der Vertrag kann für einen bestimmten Zeitraum abgeschlossen werden, z. B. von einem bestimmten Startdatum bis zu einem festgelegten Enddatum. Typische Zeiträume können einige Monate oder ein Jahr umfassen.
  • Unbefristete Laufzeit: Alternativ kann der Vertrag auch auf unbestimmte Zeit abgeschlossen werden. In diesem Fall bleibt er so lange in Kraft, bis eine der Parteien ihn kündigt. Beide Parteien haben dann in der Regel das Recht, den Vertrag mit einer bestimmten Kündigungsfrist zu beenden, die im Vertrag festgelegt wird (z. B. einen Monat zum Monatsende).

Die genaue Dauer und die Bedingungen zur Kündigung sollten im Reitbeteiligungsvertrag klar festgehalten werden, um Missverständnisse zu vermeiden und beiden Parteien rechtliche Sicherheit zu geben.


Was muss getan werden, wenn der Reitbeteiligungsvertrag fertig ist?

Der Vertrag sollte entsprechend ausgefüllt werden, dabei sollten die Wünsche beider Parteien genau berücksichtigt werden. Anschließend sollte der Vertrag von beiden Parteien (die Reitbeteiligung und der Pferdehalter) unterschrieben werden, wobei jeder Partei eine Kopie zusteht. Beide Parteien sollten das Dokument entsprechend gut aufbewahren, falls es später Streitigkeiten gibt.


Welche Dokumente sollen an einen Reitbeteiligungsvertrag angehängt werden?

​​An einen Reitbeteiligungsvertrag sollten verschiedene Dokumente und Anlagen angehängt werden, um die Vereinbarungen zu konkretisieren und rechtliche Aspekte abzudecken. Wichtige Dokumente, die typischerweise beigefügt werden, sind:

  • Pferdeinformationen: Eine detaillierte Beschreibung des Pferdes, einschließlich körperlicher und charakterlicher Besonderheiten sowie etwaiger Krankheiten, die für die Reitbeteiligung relevant sind.
  • Nutzungszeiten: Angaben zu den genauen Tagen und Zeiten, an denen das Pferd von der Reitbeteiligung genutzt werden darf. Diese Informationen können separat in einem Anhang festgehalten werden.
  • Pflege- und Nutzungsrichtlinien: Dokumente, die die Pflichten der Reitbeteiligung in Bezug auf die Pflege des Pferdes und des Reitzubehörs festlegen.
  • Haftpflichtversicherung: Informationen über bestehende Versicherungen, insbesondere in Bezug auf Haftungen bei Unfällen oder Schäden.
  • Einverständniserklärung der Eltern: Bei minderjährigen Reitbeteiligungen sollte eine Einverständniserklärung der Eltern oder gesetzlichen Vertreter angefügt werden, um die rechtliche Bindung des Vertrags zu unterstützen.

Diese Anlagen helfen, die Vereinbarungen klarer zu definieren und die rechtlichen Rahmenbedingungen der Reitbeteiligung zu sichern.


Welche Gesetze sind auf einen Reitbeteiligungsvertrag anwendbar?

In Deutschland gibt es keine speziellen Gesetze, die ausschließlich für Reitbeteiligungsverträge gelten. Allerdings fallen solche Verträge unter allgemeine zivilrechtliche Regelungen, insbesondere des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Hier sind einige relevante Punkte:

  • Leihvertrag (§ 598 ff. BGB): Wenn das Pferd unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird, handelt es sich in der Regel um einen Leihvertrag.
  • Mietvertrag (§ 535 ff. BGB): Wenn ein Entgelt für die Nutzung des Pferdes vereinbart wird, handelt es sich um einen Mietvertrag.
  • Tierschutzgesetz: Die Reitbeteiligung muss das Pferd artgerecht behandeln und im Sinne des Tierschutzgesetzes handeln.


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